Liebe Kolleg_innen,
die 11. Internationale Fachtagung der Hochschullernwerkstätten findet vom 18. bis 20. Februar 2018 an der Universität Erfurt statt. Die Tagung trägt den Titel:
Lernwerkstätten im Spannungsverhältnis zwischen Individuum, Gemeinschaft, Ding und Raum
Wir laden Sie mit dieser Tagung zu einer breiten Diskussion verschiedener Sichtweisen auf Werkstatt-Lernen, zur Vorstellung aktueller Forschungsprojekte und zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch ein und schlagen mit dem Tagungsthema eine Rahmung durch vier Themenfelder einschließlich deren Interdependenz vor: Individuum, Gemeinschaft, Ding und Raum.
Erstens geht es um eine Reflexion des Lernens des Individuums. Welche Chancen und Herausforderungen bieten Lernwerkstätten für die individuelle Entwicklung? Verbunden mit dieser Frage ist die Diskussion verschiedener Konzepte und Ansätze im Kontext des Werkstattlernens – beispielsweise das Problembasierte Lernen – die Antworten auf individuelle Fragen und Lösungen individueller Probleme suchen. Damit steht nicht zuletzt die Relevanz von Lernwerkstatt als Lern- oder Bildungskontext im Fokus der Auseinandersetzung.
Zweitens wird gefragt, wie kooperative und kollaborative Lernprozesse in Gemeinschaften etwa im Sinne von Communities of Practice durch Lernwerkstätten gefördert werden können. Darunter fallen Überlegungen etwa zur Spezifik von Rollen in Lehr-Lern-Prozessen innerhalb von Lernwerkstätten oder zu immer bedeutenderen Möglichkeiten der Vernetzung innerhalb und außerhalb der jeweiligen (Hoch)Schule.
Drittens zeichnen sich Lernwerkstätten seit jeher durch eine besondere Beachtung der Materialität (hochschul)pädagogischer Praxis aus. Das wirft ein Licht auf die Dinge des Lernens. Referiert wird damit auf den eigenen Status von Artefakten, Medien, Technologien und physischen Objekten. Diskutiert wird das seit langem (wieder) etwa im Kontext einer »Pädagogik der Dinge« (Nohl 2011) oder einer »Performativität der Dinge« (Zirfas & Klepacki 2013). Lernwerkstätten werden mit unterschiedlichsten Dingen gefüllt; sie bieten Anlass zur Auseinandersetzung mit ihnen und führen nicht selten zur Frage: »Wohin mit all den erstellten Materi- alien?«
Und schließlich spielt viertens ebenso Lernwerkstatt als Raum eine Rolle im Kontext von Raumdesign und Atmosphären, als Refugien (Wedekind & Hagstedt 2011), »dritter Erzieher« oder »dritter Pädagoge«. Zu diskutieren sind hier das Verhältnis zwischen Raumgestaltung und Lernprozess respektive die Frage, wie sich im Raum unterschiedliche diskursive Praxen realisieren und Lernprozesse daran orientieren.
Auf der Tagung sind folgende Formate vorgesehen:
Für die Formate 1, 2 und 3 reichen Sie bitte bis zum 23. Oktober 2017 ein aussagekräftiges Abstract mit Bezug zum Tagungsthema ein:
Wir werden anschließend auf der Basis der eingegangenen Beiträge das Tagungsprogramm erstellen und zur Tagungsteilnahme einladen. Wie in den vergangenen Jahren ist auch im Anschluss an diese Tagung ein Herausgeberwerk zum Tagungsthema geplant, so dass die Möglichkeit der Publikation Ihrer Beiträge besteht.
Wir freuen uns auf vielfältige Beitragseinreichungen und eine anregende Tagung!
Das Team der Hochschullernwerkstatt der Universität Erfurt
Sandra Tänzer, Gerd Mannhaupt, Marcus Berger, Marc Godau und Jana Lingemann
Literatur
Nohl, Arnd-Michael (2011): Pädagogik der Dinge. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Wedekind, Hartmut & Hagstedt, Herbert (2011): Refugien? Über die Bedeutung von Lernwerk- stätten in Schule und Hochschule. In: Grundschule 6, S. 12-13. Zirfas, Jörg & Klepacki, Leopold (2013): Die Performativität der Dinge. Pädagogische Reflexio- nen über Bildung und Design. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 16, S. 43-57.
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