In unserer von multiplen Krisen geprägten Welt gewinnt die Suche nach Utopien – nach Orten und Ideen, die es (noch) nicht gibt, die aber denkbar und wünschenswert sind – an Dringlichkeit und Relevanz.[1] Hochschulen nehmen bei dieser Suche eine bedeutende Rolle ein, da sie immer schon auch als Orte fungierten, an denen Alternativen und Visionen gedacht wurden und werden.[2] Dieser Anspruch erhält zusätzliche Legitimation durch die zunehmende Orientierung an einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, die die Befähigung und Bereitschaft bei Studierenden (und Lehrenden) adressiert, sich konstruktiv und kreativ an der Schaffung einer zukunftsfähigen Gesellschaft zu beteiligen.[3] Lernwerkstätten dürfen in diesem Zusammenhang als in doppelter Hinsicht besondere Orte innerhalb der Hochschullandschaft gelten: Sie bieten nicht nur Räume, Utopien auch jenseits enger curricularer Rahmungen zu denken und zu verhandeln, sondern sind selbst Ergebnis und Ausdruck alternativer Vorstellungen und Konzepte von (Hochschul-)Bildung, die sich in ständiger Weiterentwicklung befinden und dabei auch auf neue (noch utopische?) Ideen angewiesen sind.