Die Arbeitsweisen im Grundschulzentrum variieren je nach Nutzung. Es dient als Ort für Seminare, offene Zeiten und die Kinderwerkstatt, in der Schulklassen oder Kinder von Universitätsangehörigen die Lernwerkstatt nutzen können.
Während des Seminarbetriebs wird das Zentrum oft für den Austausch und die Entwicklung didaktischer Materialien genutzt. Kleingruppen verteilen sich auf beide Räume, um gemeinsam Themen zu besprechen. Ein Beispielprojekt, „Für Sie gelesen“, umfasst das Erstellen und Diskutieren von Rezensionen zu Sach(bilder)büchern, die in Schreibkonferenzen überarbeitet werden.
In den offenen Zeiten, die ohne Dozierendenaufsicht stattfinden, nutzen Studierende das Zentrum für Pausen oder Freizeitaktivitäten. Sie unterhalten sich, basteln, spielen Gesellschaftsspiele oder widmen sich handwerklichen Projekten, wie dem Häkeln oder dem Bau mit Kapla-Steinen. Vor Weihnachten wurde gebacken und die Fenster des Zentrums verwandelten sich nach und nach in eine Winterlandschaft. Ein interaktiver Adventskranz wurde ebenfalls erstellt. Einige Impulse für diese Aktivitäten kommen vom Team der studentischen Mitarbeiter*innen.
Ein besonderes Angebot ist die Kinderwerkstatt an der Universität Trier. Sie unterscheidet sich deutlich von den anderen Angeboten, da sich das Grundschulzentrum in diesem Rahmen in einen sogenannten Lerngarten verwandelt. Dabei lassen wir uns von den RDZ der PH St. Gallen inspirieren. Lerngärten erfüllen mehrere zentrale Funktionen: Sie dienen der Entwicklung neuer Lernumgebungen, bieten anschauliche Modelle für Studierende, liefern wertvolle Anregungen und Ideen für Lehrkräfte und integrieren ausgewählte Lernmaterialien in die bestehende Lernwerkstatt.
Im Seminarbetrieb wird die Lernumgebung der Kinderwerkstatt gemeinsam von einer Kohorte Lehramtsstudierender entwickelt, begleitet von Dozierenden und Lehrkräften aus der Praxis. Studentische Mitarbeiter*innen übernehmen anschließend die Sichtung und Zusammenführung der Materialien zu einem Gesamtkonzept. Die Kinder besuchen die Werkstatt mit ihren Lehrkräften, die gemeinsam mit den studentischen Lernbegleiter*innen das Lernen der Kinder unterstützen. Nach der Kinderwerkstatt werden die Lernmaterialien in Kisten verpackt, sodass Lehrkräfte aus der Umgebung sie ausleihen und in ihren eigenen Schulen nutzen können. So profitieren nicht nur die Kinder und Lehrkräfte vor Ort, sondern auch andere Schulen von den entwickelten Lernaufgaben.
Darüber hinaus ist das Grundschulzentrum Ausgangspunkt weiterer Projekte, wie „Für Sie gelesen“, in dem Studierende Rezensionen zu Themen der Demokratie- und Menschenrechtsbildung verfassen. Diese Rezensionen werden auf digitalen Pinnwänden veröffentlicht, und die besprochenen Bücher können im Grundschulzentrum ausgeliehen werden. Zusätzlich werden zu ausgewählten Büchern didaktische Miniaturen entwickelt.
Ein weiteres Projekt ist das „Grundschulpädagogische Kolloquium“, das in Zusammenarbeit mit der 2. Phase der Lehrerbildung stattfindet. Es dient dem Austausch zwischen Studierenden, Dozierenden, Lehrkräften und Fachleiter*innen zu aktuellen Themen der Grundschullehrer*innenbildung, wie zukunftsfähige Bildung, theoretische Ansätze in der Schulpraxis, Glück und Resilienz bei Kindern. Ziel ist eine anschlussfähige und praxisnahe Lehrer*innenbildung in Trier.